Husten beim Pferd

Atemwegserkrankte Pferde benötigen eine ganzheitliche Therapie

Gesunde Pferde husten nicht. Nicht nach dem Wälzen, nicht nach dem Liegen und nicht beim Antraben.

Symptom

Symptom

Husten beim Pferd stellt ein ernstzunehmendes Symptom dar. Um dieses Symptom ernst zu nehmen, sollte man sich klar machen, dass die Therapie atemwegserkrankter Pferde nicht mit einem Hustenpulver und angefeuchtetem Heu erledigt ist.

Wenn man den Husten als Symptom betrachtet, wird in der Erstellung eines Therapieplanes schnell deutlich, dass hier alles passen muss.

Husten

Chronischer Husten führt zu einer Unterversorgung der Muskulatur und des Herzens durch Sauerstoffmangel. Sobald die Lungenbläschen durch anhaltende Entzündungen geschädigt und zerstört werden, entsteht in der Lunge Narbengewebe. Diese Bereiche in der Lunge stehen nicht mehr für die Sauerstoffaufnahme zur Verfügung.

Husten
Reitpferd

Reitpferd

Darum sind chronisch atemwegserkrankte Pferde in ihrem Leben als Lauftier stark eingeschränkt. Die für das Reiten notwendige Muskulatur und Kondition können durch den Sauerstoffmangel oftmals nicht aufgebaut werden.

Lunge

Pferde verfügen von Natur aus über eine gute Selbstreinigungskraft der Lunge. Die Atemwege sind mit Flimmerepithel ausgekleidet, welches von einem wässrigen Schleim (Surfactant) überzogen ist. Durch die Bewegung der Flimmerhärchen werden Staub, Pollen und andere Fremdkörper, die eingeatmet wurden, Richtung Rachen transportiert, wo sie abgeschluckt werden. Durch Prusten und Schnauben kann das Pferd auch kleinere Schleimansammlungen aus den oberen Atemwegen in die Luftröhre bringen. Durch die tiefe Kopfhaltung beim bodennahen Fressen fließt der Schleim dann in den Rachen.

Lunge
Immunsystem

Immunsystem

Ein gesundes Immunsystem entsteht im Darm des Pferdes. Werden über die Fütterung genügend Nährstoffe zur Verfügung gestellt und der Darm kann diese optimal aufnehmen, so werden die Körperzellen ausreichend mit Energie versorgt. Hier spielt nicht nur die Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen eine große Rolle, sondern auch ausreichend Aminosäuren und Proteine sind für ein starkes Immunsystem notwendig.

Fütterung

Defizite in der Fütterung (z.B. durch chemische Vitamine mit geringer Bioverfügbarkeit; schlechte Heuqualität mit niedrigem Proteingehalt, übermäßigem Zuckergehalt oder Belastung mit Schimmelpilzen oder Giftpflanzen; schlechte Wasserqualität) schwächen das Immunsystem. Chronische Entzündungen, Belastungen mit Schwermetallen, Düngerückständen oder Elektrosmog verbrauchen zusätzlich viele Mineralstoffe.

Fütterung
Stoffwechsel

Stoffwechsel

Da für das Pferd die Aufrechterhaltung der lebensnotwendigen Stoffwechselvorgänge im Vordergrund steht, wird ein Mangel an Energie in den Körperzellen als erstes in den Schleimhautzellen ersichtlich. Es werden weniger Abwehrzellen gebildet, die Bewegung des Flimmerepithels wird reduziert und die Schleimhäute trocknen aus. Trockene Schleimhäute bieten Viren und Bakterien gute Eintrittsmöglichkeiten in die Schleimhautzellen und durch die reduzierten Abwehrzellen können auftretende Infektionen nicht ausreichend schnell vom Körper abgewehrt werden.

Analyse

Darum ist bei atemwegserkrankten Pferden die Fütterung sofort zu optimieren. Über eine Bioresonanz-Analyse lassen sich Defizite in der Versorgung schnell aufdecken. Oftmals gibt die Analyse auch Hinweise auf weitere mögliche Ursachen der Atemwegserkrankung. Das Futtter sollte getreidefrei, hochwertig und ausreichend mineralisiert und von einwandfreier Qualität sein. Besonders beim Raufutter ist eine Belastung mit Schimmelpilzen und anderen Keimen zu vermeiden. Dadurch kann sich der Magen-Darmtrakt regenerieren und die Energie aus der Nahrung kann wieder vom Pferd aufgenommen werden.

Analyse
Hufe

Hufe

Eine häufige Ursache für Atemwegserkrankungen stellt die nicht korrekte Hufbearbeitung dar. Pferde sind Lauftiere. Schmerzfreie Bewegung ist für ein Pferd überlebenswichtig. Auch wenn Pferde seit Jahrhunderten domestiziert sind, so sind ihre Urinstinkte weiterhin präsent.

Lahmheit

In der freien Wildbahn kann eine Lahmheit den Tod des Pferdes zur Folge haben. Räuber verfolgen Pferdeherden häufig über mehrere Kilometer und suchen sich das Pferd als Opfer aus, welches nicht über seine volle Beweglichkeit oder Kraft verfügt. Daher vermeiden Pferde das Anzeigen von Verletzungen. Sie versuchen das betroffene Körperteil durch Schonhaltung zu entlasten und überlasten dadurch häufig die anderen Gliedmaßen. Weiterhin suchen sie Schutz in der Herde.

Lahmheit
Schonhaltung

Schonhaltung

Auch das domestizierte Pferd geht häufig längere Zeit in einer Schonhaltung, bevor die Überlastung im Körper so stark wird, dass sie nicht mehr ausgeglichen werden kann. Viele Pferde lahmen dann auf allen vier Beinen und diese Lahmheiten sind nicht einfach zu erkennen. Häufig sind die Hufe zu klein, zu kurz, der Tragrand ist nicht stabil, die Sohle ist zu dünn oder verfügt nicht über eine ausreichende Sohlenwölbung. Die korrekte Hufbearbeitung stellt die Grundlage für ein stabiles Skelett dar. Und damit die Grundlage für schmerzfreie Bewegung, welche die Bedingung für effektive Atmung und eine ausreichende Sauerstoffversorgung des Pferdes ist.

Skelett

Schiefstellungen im Skelett führen zu unterschiedlichen Problemen. Bei Problemen mit dem Becken, Verkippung im Illio-Sakral-Gelenk, schmerzenden Hinterhufen oder Rückenschmerzen verlagern die Pferde mehr Gewicht auf die Vorhand. Betroffene Pferde haben Probleme die Hufe zu geben, sie Galoppieren nicht gerne, hängen auf dem Zügel, zeigen Abwehrverhalten beim Satteln, Aufsitzen oder Reiten.

Skelett
Wirbelsäule

Wirbelsäule

Von Natur aus haben Pferde durch ihre hängende Wirbelsäule ohnehin schon mindestens 60% ihres Gewichtes auf der Vorhand. Die Vorhand des Pferdes hat jedoch im Gegensatz zur Hinterhand keine knöcherne Verbindung zur Wirbelsäule. Die Vorhand des Pferdes ist über die thorakale Muskelschlinge (ein Halteapparat, der Schultern und Vorderbeine des Pferdes mit der Wirbelsäule verbindet) mit dem Rumpf verbunden.

Überlastung

Probleme in der Hinterhand überlasten die Vorhand, da diese mehr Gewicht stützen muss. Die Überlastung kann dazu führen, dass das Brustbein absinkt und das Pferd dadurch die Schultern nicht mehr frei bewegen kann. Unbewegliche Schultern können zu einer Verkrampfung und Verkürzung der thorakalen Muskelschlinge führen, die wiederum Druck auf die darunter liegenden Rippen ausübt. Durch den andauernden Druck wird die Atmung eingeschränkt.

Überlastung
Erschöpfung

Erschöpfung

Atemwegserkrankte Pferde weisen häufig eine Trageerschöpfung auf. Diese ist erkennbar an einer herausragenden Wirbelsäule und einem knöchernen Widerrist. Beim Reitpferd sollte sowohl die Wirbelsäule, als auch Hals, Widerrist, Lende und Hinterhand ausreichend bemuskelt sein. Die Trageerschöpfung findet ihre Ursache immer in Problemen im Skelett, welche häufig von einer fehlenden Lastaufnahme in der Hinterhand verursacht wurden. Die Hinterhand ist der Motor des Pferdes. Hier wird die Grundlage für Bewegung und effektive Atmung gebildet.

Muskulatur

Durch Überlastung der Muskulatur in der Vorhand sind die Wirbel der Brust- und Halswirbelsäule anfälliger für Verfestigungen. Schon leichte Veränderungen in der Wirbelsäule können große Veränderungen in Organen oder Gliedmaßen bewirken. In der Wirbelsäule laufen die Nerven, welche ihnen zugeordnete Bereiche steuern. Seitlich aus den Wirbeln treten die Nerven aus der Wirbelsäule aus, um ihr Zielorgan oder -gewebe zu erreichen.

Muskulatur
Nerven

Nerven

Nerven sind sehr druckempfindlich. Verändert ein Wirbel seine Position, so kann dadurch Druck auf den Nerv entstehen. Schon leichte Veränderungen in der Wirbelkette können die Reizweiterleitung der Nerven einschränken. Dadurch können auch die Herzleistung oder die Lungenfunktion eingeschränkt werden. Die Durchblutung kann eingeschränkt werden oder die Verkrampfung der Thoraxmuskulatur behindert eine freie Atmung.

Schmerzen

Viele Menschen kennen einen Hexenschuss. Die Wirbelsäule verändert ihre Anordnung, die Muskulatur verkrampft sich einseitig und die verkrampften Muskeln drücken auf den Nerv. Dadurch wird die Beweglichkeit deutlich eingeschränkt und die Muskulatur schmerzt.

Schmerzen
Blockaden

Blockaden

Muskelschmerzen führen zur Vermeidung von Bewegung. Das ist beim Pferd ebenfalls der Fall. Die Bewegungsvermeidung führt in die Schonhaltung und diese zieht häufig weitere Blockaden im Skelett nach sich.

Was tun?

Atemwegserkankte Pferde benötigen dringend eine Optimierung in folgenden Bereichen:
- passende Hufbearbeitung
- stabiles, ausbalanciertes und gleichmäßig bemuskeltes Skelett
- einwandfreies Raufutter
- Darmsanierung, Ausleitung von Schwermetallen und anderen Toxinen
- ausreichend hochwertige Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Aminosäuren
- sauberer, trockener und hoher Unterstand mit ausreichend Liegefläche
- stressfreie Gruppenhaltung
- passende Ausrüstung
- regelmäßige Bewegung mit angepassten Anforderungen

Was tun?
Bewegungsfreude

Bewegungsfreude

Durch die Optimierung des Bewegungsapparates erhalten atemwegserkrankte Pferde neue Lebensfreude und mehr Beweglichkeit. Regelmäßige Bewegung verbessert die Atmung, löst Schleim und stärkt den Stoffwechsel.

Körpereigene Abwehrkräfte

Durch Darmsanierung, Entgiftung und den Einsatz hochwertiger Futtermittel wird das Immunsystem gestärkt. Entzündungen in Geweben können durch ausreichende Mineralisierung wieder repariert werden. Futter sollte in Ruhe und möglichst bodennah aufgenommen werden können.

Körpereigene Abwehrkräfte
Inhalation

Inhalation

Zur Verflüssigung von Schleim und zur Befeuchtung der Schleimhäute können Inhalationen mit Kochsalzlösung oder Sole im akuten Stadium eingesetzt werden.

Training

Bevor ein atemwegserkranktes Pferd wieder geritten wird, sollte ein mehrere Monate andauerndes Training vom Boden zum Aufbau einer stabilen Tragemuskulatur durchgeführt werden.
Ein passender Sattel und eine Zäumung, welche die Atmung nicht behindert, sind Grundlagen für atemwegserkrankte Reitpferde.

Training
Haltung

Haltung

Atemwegserkrankte Pferde brauchen staubarme, gut belüftete und ausreichend große Schlafplätze. Entspannter Schlaf ist die Basis für eine schnelle Regeneration. Eine gut zusammen gestellte Gruppe oder Herde gibt dem Pferd Sicherheit und reduziert Stress. Ganztägige Möglichkeit zur Bewegung, hochwertiges Raufutter in ausreichender Menge und reines Wasser sind Grundlagen in der Haltung atemwegserkrankter Pferde.